Alpines Wegenetz goe's digital

Wie werden (Wander-)Karten aktualisiert?

Der gesamte Karteninhalt der "Österreichischen Karten" (kurz ÖK) wurde bis 2013 in regelmäßigen Abständen von 6 Jahren flächendeckend durch das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) überprüft, welches auch Herausgeber der amtlichen österreichischen Landkarten ist. 

Grundlagen für die Überprüfung waren aktuelle Luftbilder bzw. Orthophotos. Durch einen Vergleich werden Veränderungen sichtbar. Diese wurden anschließend in der Natur überprüft und das Wegmarkierungsnetz verifiziert. Das Ergebnis war ein aktuelles kartographisches Rastermodell im Maßstab 1:50.000 und eine davon abgeleitete ÖK50-Karte.

Ab 2014 erfolgten die Überprüfungen in Abständen von 3 Jahren. Die Orthophotos sind heute von derart hoher Qualität, dass der Großteil der Änderungen im Innendienst eindeutig verifiziert werden kann. Lediglich nicht eindeutig zu verifizierende Elemente werden im Außendienst punktuell überprüft.

Neues Aktualisierungskonzept ab 2016

Aufgrund von Einsparungen beim BEV können diese Überprüfungen nicht mehr durchgeführt werden. Um eine Lösung für die Zukunft zu entwickeln ist das BEV eine Kooperation mit dem VAVÖ (Verband der alpinen Vereine Österreichs) eingegangen. Das Konzept sieht vor, dass die Wegeinformationen von den ehrenamtlich tätigen Wegewarten der alpinen Vereine erfasst werden. 

Im Außeneinsatz soll der Wegverlauf, die genaue Lage von Wegkreuzungen und Abzweigungen, die Schwierigkeitseinteilung der Gehstrecken, der Zustand und die Oberflächenbeschaffenheit des Weges und die Sicherungseinrichtungen (Wegweiser, Brücken, Sicherungen) elektronisch erfasst und in einen gemeinsamen Datenpool zusammengefasst werden. So die Theorie der Projektbetreiber.

Handeslübliche GPS-Empfänger bleiben im Wald und in Schluchten de facto empfangslos. Die Signale werden durch Abschattungen von Bäumen und Felsen verfälscht und können falsche Standortkoordinaten liefern.

Ebenso wenig wurde darauf Bedacht genommen, dass das dafür notwendige Equipment von den alpinen Vereinen auf eigene Kosten angeschafft werden muss. Die Wegewarte werden dafür nicht entlohnt, obwohl das alpine Wegenetz der Allgemeinheit kostenlos zur Verfügung steht und für die Erhaltung die Vereinsmitglieder durch ihren Mitgliedsbeitrag aufkommen.


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